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Grasser-Lauschangriff: Auch Gespräche mit Politikern abgehört
In den "Lauschangriff" gegen Grasser gerieten auch dessen Gesprächspartner, berichtet das "Format". Auch diese wurden nun vom in der Buwog-Causa ermittelnden Staatsanwalt Gerald Denk davon verständigt, dass im Zuge der Überwachungstätigkeit auch ihre Telefonate mit Grasser, Meischberger und Plech mitgehört worden waren. Zu den derart abgehörten Personen zählen laut Magazin zahlreiche Industrielle und Politiker.
Wie der "Standard" in seiner morgigen Ausgabe berichtet, sollen auch Gespräche des Ex-Finanzministers mit ÖVP-Politikern aufgezeichnet worden sein. So habe Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) kurz nach der ersten Einvernahme Grassers am 2. September mit diesem telefoniert und ihm mental den Rücken gestärkt, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Ermittlerkreise. Schüssel sei dazu für den "Standard" nicht zu erreichen gewesen.
Gerüchte über ein Telefonat mit dem früheren ÖVP-Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll weist dieser gegenüber dem "Standard" (Freitagausgabe) zurück. Er könne sich an kein Telefonat mit Grasser zu diesem Zeitpunkt erinnern, habe jedenfalls nie inhaltlich oder politisch mit Grasser zur Causa Buwog gesprochen, sagt Pröll. Er habe auch keine Verständigung über die Abhöraktion bekommen. Laut einem Ermittler soll es anders gewesen sein: Grasser habe jemandem berichtet, er könne sich Prölls Unterstützung sicher sein, so die Zeitung.
Die Observation beschränkte sich nicht nur auf die Inhalte der Telefongespräche: Laut "Format" wurden auch die Standortdaten ermittelt, inklusive Online-Standort-Peilung auch außerhalb der Gesprächszeiten. Dazu sei auch eine grafische Darstellung der Personenbewegungen gemacht worden. Da laut Gerichtsakt ein "konspiratives Vorgehen und häufiger Rufnummernwechsel bei Weiterverwendung desselben Geräts" zu erwarten gewesen sei, habe man eine IMEI-Rasterung des Endgeräts angeordnet. Erfasst wurde also die Handygerätenummer (IMEI), die auch bei einem Sim-Karten-Wechsel erhalten bleibt.
Nach Beendigung des Einsatzes habe die Staatsanwaltschaft die Schweiz um Rechtshilfe zur Kontenöffnung bei drei Banken ersucht: Bei der St. Galler Kantonalbank, der Alpha Rheintal Bank und der BSI SA. Beim Bankhaus BSI SA in Lugano seien 2009 von dort C-Quadrat-Aktien auf ein Buwog-Provisionskonto "15444" in Liechtenstein übertragen worden. Grasser war früher C-Quadrat-Aufsichtsratspräsident. Auf dem Konto "15444" landete ein Drittel der Buwog-Provisionen, so "Format". Grasser werde hinter dem Konto "15444" vermutet - was Grassers Anwalt Ainedter entschieden bestreitet. (Schluss) gru/stf
Wie der "Standard" in seiner morgigen Ausgabe berichtet, sollen auch Gespräche des Ex-Finanzministers mit ÖVP-Politikern aufgezeichnet worden sein. So habe Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) kurz nach der ersten Einvernahme Grassers am 2. September mit diesem telefoniert und ihm mental den Rücken gestärkt, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Ermittlerkreise. Schüssel sei dazu für den "Standard" nicht zu erreichen gewesen.
Gerüchte über ein Telefonat mit dem früheren ÖVP-Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll weist dieser gegenüber dem "Standard" (Freitagausgabe) zurück. Er könne sich an kein Telefonat mit Grasser zu diesem Zeitpunkt erinnern, habe jedenfalls nie inhaltlich oder politisch mit Grasser zur Causa Buwog gesprochen, sagt Pröll. Er habe auch keine Verständigung über die Abhöraktion bekommen. Laut einem Ermittler soll es anders gewesen sein: Grasser habe jemandem berichtet, er könne sich Prölls Unterstützung sicher sein, so die Zeitung.
Die Observation beschränkte sich nicht nur auf die Inhalte der Telefongespräche: Laut "Format" wurden auch die Standortdaten ermittelt, inklusive Online-Standort-Peilung auch außerhalb der Gesprächszeiten. Dazu sei auch eine grafische Darstellung der Personenbewegungen gemacht worden. Da laut Gerichtsakt ein "konspiratives Vorgehen und häufiger Rufnummernwechsel bei Weiterverwendung desselben Geräts" zu erwarten gewesen sei, habe man eine IMEI-Rasterung des Endgeräts angeordnet. Erfasst wurde also die Handygerätenummer (IMEI), die auch bei einem Sim-Karten-Wechsel erhalten bleibt.
Nach Beendigung des Einsatzes habe die Staatsanwaltschaft die Schweiz um Rechtshilfe zur Kontenöffnung bei drei Banken ersucht: Bei der St. Galler Kantonalbank, der Alpha Rheintal Bank und der BSI SA. Beim Bankhaus BSI SA in Lugano seien 2009 von dort C-Quadrat-Aktien auf ein Buwog-Provisionskonto "15444" in Liechtenstein übertragen worden. Grasser war früher C-Quadrat-Aufsichtsratspräsident. Auf dem Konto "15444" landete ein Drittel der Buwog-Provisionen, so "Format". Grasser werde hinter dem Konto "15444" vermutet - was Grassers Anwalt Ainedter entschieden bestreitet. (Schluss) gru/stf