Wiener Börse (Mittag) - Ukraine-Hoffnungen treiben ATX an / Treffen zwischen Trump und Putin geplant - RBI-Aktien springen gut 10 Prozent hoch - Lenzing nach Zahlen sehr fest
Neue Hoffnungen auf Fortschritte in den Bemühungen um einen Frieden in der Ukraine haben dem Wiener Aktienmarkt am Donnerstag Auftrieb verliehen. Der ATX, in dem viele der enthaltenen Unternehmen stark in Osteuropa engagiert sind, legte bis Mittag um 2,32 Prozent auf 4.663,70 Punkte zu und stieg damit wieder auf den höchsten Stand seit November 2007. Der ATX Prime gewann 2,27 Prozent auf 2.329,82 Zähler. Auch im europäischen Umfeld gab es überwiegend klare Gewinne zu sehen.
Ein Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump soll nach russischen Angaben in den kommenden Tagen stattfinden. Es sei eine entsprechende Vereinbarung getroffen worden, die Details würden bereits ausgearbeitet, erklärte Kreml-Außenpolitberater Juri Uschakow am Donnerstag.
Zuvor hatte bereits Trump angekündigt, sich "sehr bald" mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen über eine mögliche Beilegung des Ukraine-Kriegs treffen zu wollen. In den vergangenen Wochen hatte der US-Präsident die Rhetorik gegenüber Russland verschärft und Russlands Handelspartnern, wie etwa Indien, hohe Strafzölle angedroht.
Vor diesem Hintergrund zeigten die Aktien der in Russland engagierten RBI einen Kurszuwachs von mehr als zehn Prozent. Die Titel notieren somit so hoch wie zuletzt Anfang 2022 - also vor dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. Gesucht waren zudem Bau- und Grundstoffwerte, die vom Wiederaufbau in der Ukraine profitieren könnten. voestalpine und Wienerberger zogen um 5,3 beziehungsweise 8,7 Prozent an. Palfinger und Strabag stiegen um 2,6 respektive 3,8 Prozent.
Im Zuge der Berichtssaison meldete sich am Berichtstag Lenzing zu Wort, die Aktien kletterten 8,4 Prozent hoch. Der Umsatz des Faserherstellers legte gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024 um 2,3 Prozent auf 1,34 Mrd. Euro zu, das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 63,3 Prozent auf 268,6 Mio. Euro. Das EBITDA wurde jedoch durch positive Sondereffekte gestützt - diese herausgerechnet, seien Umsatz- und Gewinnzahlen enttäuschend ausgefallen, meint Erste-Analystin Vladimira Urbankova.
Mit Blick auf die voestalpine-Aktien hob zudem die Deutsche Bank ihr Kursziel leicht von 34 auf 35 Euro an. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde vom zuständigen Experten Bastian Synagowitz nach den jüngsten Quartalszahlen des Stahlkonzerns bestätigt. Im abgelaufenen Jahresviertel überraschte vor allem der freie Cashflow deutlich positiv, hieß es. Mit den aktuellen Kursgewinnen steht die Aktie bei gut 26 Euro.
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