ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Gewinne - Hoffnungen auf Waffenruhe in Ukraine
FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank neuer Hoffnungen auf einen baldigen
Waffenstillstand im Ukraine-Krieg hat die Erholung des Dax
am Donnerstag ordentlich Fahrt aufgenommen. Positive
Impulse kamen zudem von zunehmenden Erwartungen einer Zinssenkung
der US-Notenbank im September. Im Anlegerfokus stand auch die
Berichtssaison mit zahlreichen Unternehmenszahlen.
Der deutsche Leitindex überwand die runde Marke von 24.000 Punkten
und schloss 1,12 Prozent im Plus bei 24.192,50 Punkten. An den
beiden Vortagen war das Börsenbarometer noch knapp an dieser Hürde
gescheitert. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging
es am Donnerstag um 1,19 Prozent auf 31.331,47 Punkte nach oben.
US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin wollen sich
voraussichtlich kommende Woche erstmals persönlich zu Gesprächen
über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die
Ukraine treffen. Beide Seiten teilten mit, die Zeit sei reif für
einen solchen Gipfel. Tag und Ort stehen bisher nicht fest. Putin
sagte, dass Russland mehrere Freunde habe, die als Gastgeber bereit
seien, einen Gipfel auszurichten. Deutlich verhaltener klang er bei
der Frage nach einem möglichen Dreier-Gipfel mit dem ukrainischen
Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Er halte ein solches Treffen für
möglich, sagte Putin. Allerdings müssten die Voraussetzungen
stimmen, und noch seien die Bedingungen dafür weit entfernt.
Unter den Einzelwerten gehören die Aktien von Allianz
mit einem Kursanstieg von 4,1 Prozent zu den Top-Werten im Dax. Der
Versicherer sieht sich nach einem überraschend guten Quartal mit
geringeren Katastrophenschäden auf einem guten Weg zum Ergebnisziel
für 2025.
Nach anfänglichen Kursverlusten drehten die Aktien von Siemens
kräftig ins Plus und gewannen letztlich 3,7 Prozent.
Der Technologiekonzern zeigt sich trotz Zoll-Krise robust und ist im
dritten Geschäftsquartal weiter gewachsen.
Die Aktien von Deutsche Telekom büßten nach der
Vorlage von Quartalszahlen fünf Prozent ein. Der Konzern hatte zwar
weiter von den brummenden Geschäften der US-Tochter gezehrt und den
Gewinnausblick für 2025 erneut etwas angehoben. Analyst Akhil
Dattani von der US-Bank JPMorgan sprach jedoch von einer gewissen
Schwäche auf dem Heimatmarkt.
Mitten im Rüstungsboom verliert Rheinmetall auf
seinem Wachstumskurs an Tempo. Bei Umsatz und operativem Ergebnis
blieb das Unternehmen hinter den Erwartungen der Analysten zurück.
Auch beim Auftragseingang machten sich Bremsspuren bemerkbar. Die
Aktien waren mit minus acht Prozent das Schlusslicht im Dax.
Der Internetdienstleister Ionos wird noch einmal
zuversichtlicher für das laufende Jahr. Das nun angepeilte Wachstum
des bereinigten operativen Ergebnisses überraschte die Analysten
positiv. Die Aktien hatten ein Rekordhoch erreicht und lagen am Ende
mit plus 6,5 Prozent an der MDax-Spitze. Schwer unter die Räder
kamen die Aktien von Carl Zeiss Meditec . Nach der
Quartalsbilanz des Herstellers von Medizintechnik waren sie mit
minus 9,5 Prozent größter Verlierer im Index.
Ein robustes zweites Quartal von Deutz bescherte den
Aktien des Motorenbauers ein Plus von gut zwölf Prozent. Damit
hatten sie im Nebenwerteindex SDax die Nase vorn.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,31
Prozent auf 5.332,07 Zähler. In Zürich fielen die
Gewinne etwas niedriger aus, während der Londoner Leitindex FTSE 100
0,7 Prozent einbüßte. Die britische Notenbank hatte
ihren Leitzins zwar nach einer wenn auch knappen Entscheidung wie
erwartet gesenkt, für die Zukunft aber gehen die Finanzmärkte nur
noch von sehr vorsichtigen Zinssenkungen aus. In New York verlor der
Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss
0,8 Prozent./la/he