, dpa-AFX

EQS-News: ÖSTERREICHISCHE POST H1 2025: Solide Umsatz- und Ergebnisentwicklung nach starkem Wachstum und Sondereffekten im Vorjahr (deutsch)

ÖSTERREICHISCHE POST H1 2025: Solide Umsatz- und Ergebnisentwicklung nach starkem Wachstum und Sondereffekten im Vorjahr

EQS-News: Österreichische Post AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis ÖSTERREICHISCHE POST H1 2025: Solide Umsatz- und Ergebnisentwicklung nach starkem Wachstum und Sondereffekten im Vorjahr

08.08.2025 / 07:30 CET/CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

ÖSTERREICHISCHE POST H1 2025:

Solide Umsatz- und Ergebnisentwicklung nach starkem Wachstum und Sondereffekten im Vorjahr

Umsatz

* Umsatzvergleich geprägt von positiven Effekten aus Wahlen und Währung im Jahr 2024

  * Umsatzerlöse H1 2025 mit 1.488,1 Mio EUR um 1,1 % unter 2024 bzw. 15,8 %
    über 2023

* Brief & Werbepost mit 582,7 Mio EUR (-5,9 % zu 2024 / -2,6 % zu 2023)

* Paket & Logistik mit 817,0 Mio EUR (+1,5 % zu 2024 / +30,0 % zu 2023)

* Filiale & Bank mit 94,5 Mio EUR (-1,2 % zu 2024 / +23,4 % zu 2023)

Ergebnis

* EBITDA von 199,4 Mio EUR (-5,7 % zu 2024 / +5,5 % zu 2023)

* EBIT von 94,0 Mio EUR (-11,0 % zu 2024 / -1,3 % zu 2023)

* Ergebnis je Aktie von 1,12 EUR auf 0,99 EUR

Cashflow und Bilanz

* Operativer Free Cashflow von 160,9 Mio EUR (+9,3 %)

* Eigenkapital zum 30. Juni 2025 von 698,8 Mio EUR im Vergleich zu 30. Juni 2024 von 682,0 Mio EUR (+2,5 %)

Ausblick 2025

* Umsatz am Niveau des Vorjahres angepeilt

* Ziel unverändert: Ergebnis (EBIT) in der Größenordnung von 200 Mio EUR erwartet

Nach dem starken Umsatzanstieg im Jahr 2024 mit einigen positiven Sondereffekten war das erste Halbjahr 2025 geprägt von herausfordernden makroökonomischen Rahmenbedingungen im Brief- und Paketmarkt. Der Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2024 ist durch große Wahlen in Österreich und positive Währungseffekte der türkischen Lira im Vorjahr beeinträchtigt. "Im schwierigen Marktumfeld hat sich die Österreichische Post solide entwickelt, besonders freut mich der erstmals positive Ergebnisbeitrag unserer bank99", sagt der Generaldirektor der Österreichischen Post, Walter Oblin.

Die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2025 lagen mit 1.488,1 Mio EUR um 1,1 % unter dem Niveau von 2024 und 15,8 % über 2023. In der Division Brief & Werbepost ging der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 um 5,9 % bzw. im Vergleich zu 2023 um 2,6 % zurück, und war geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution aber auch vom Entfall der positiven Sondereffekte des Vorjahres. Darüber hinaus ist ein zurückhaltendes Investitionsklima und damit einhergehend geringere Werbeausgaben der Unternehmen feststellbar. In der Division Paket & Logistik stiegen die Umsatzerlöse im Halbjahresvergleich um 1,5 % zu 2024 bzw. um 30,0 % zu 2023. Die Umsatzerlöse haben sich in der aktuellen Berichtsperiode positiv in Österreich (+5,2 %) und in der Türkei (+2,6 %) entwickelt. Im Raum Südost- und Osteuropa gab es einen Rückgang der Umsatzerlöse nach dem starken Anstieg durch asiatische Mengen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Geschäft in der Türkei ist nach wie vor maßgeblich von Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira beeinflusst. Die Division Filiale & Bank zeigte einen Umsatzrückgang von 1,2 % (+23,4 % zu 2023). Ein leichter Anstieg bei den Filialdienstleistungen konnte den Rückgang im Finanzdienstleistungsgeschäft durch das gesunkene Leitzinsniveau nicht vollständig kompensieren.

Auch in der Ergebnisentwicklung spiegelt sich das von positiven Sondereffekten getragene Vorjahr nieder: Das EBITDA reduzierte sich um 5,7 % auf 199,4 Mio EUR und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging um 11,0 % auf 94,0 Mio EUR zurück. Ein Ergebnisrückgang im Briefgeschäft und eine geringere Profitabilität in Südost- und Osteuropa sowie der Türkei steht einer Ergebnisverbesserung in der Division Filiale & Bank gegenüber. Die 2020 gegründete bank99 hat mit ihren rund 300.000 Kund*innen in Österreich positiv zum Gesamtergebnis beitragen. So ergab sich ein Periodenergebnis im ersten Halbjahr 2025 von 68,4 Mio EUR (-12,8 %) und ein Ergebnis je Aktie von 0,99 EUR nach 1,12 EUR in der Vorjahresperiode (-11,3 %).

Das Gesamtjahr 2025 wird weiterhin von konjunkturellen Unsicherheiten geprägt sein. Rückläufige Brief- und Werbemengen sind ebenso zu erwarten wie ein Wachstum im Paketbereich durch die positiven Basistrends im E-Commerce. Gleichzeitig ist die Entwicklung durch veränderte Kaufkraft und zurückhaltenden Konsum geprägt. Nach dem durch Sondereffekte geprägten Umsatzanstieg von 13,9 % im Jahr 2024 peilt die Österreichische Post für 2025 Umsatzerlöse am Niveau des Vorjahres an. Im Einklang mit der Umsatzprognose bleibt das angepeilte Ziel weiterhin aufrecht, ein Ergebnis (EBIT) im Jahr 2025 in der Größenordnung von 200 Mio EUR zu erreichen. "Im herausfordernden Umfeld werden zusätzliche vertriebs- und kostenseitige Schritte gesetzt, um unsere Stabilität auch 2025 zu erhalten", sagt Walter Oblin abschließend.

Basierend auf dem durchschnittlichen Investitionsbedarf der vergangenen Jahre werden die erforderlichen Investitionen (CAPEX) für das Jahr 2025 voraussichtlich zwischen 150 Mio EUR und 160MioEUR liegen. Dies umfasst Ersatzinvestitionen und Investitionen zur Dekarbonisierung der Logistik sowie Wachstumsinvestitionen. Mit der Finalisierung der Kapazitätserweiterung in Österreich ebenso wie dem zunehmenden Fokus auf Wachstum in Südost- und Osteuropa sowie der Türkei setzt das Unternehmen klare Impulse für die Zukunft. Ein weiterer zentraler Schwerpunkt liegt auf der schrittweisen Umstellung der Zustellflotte auf E-Mobilität in Österreich. Die vollständige Transformation der Österreichischen Post hin zu einer CO-freien Logistik auf der letzten Meile soll bis spätestens 2030 abgeschlossen sein.

KENNZAHLEN

                                            Verän-
                                            derung
  Mio EUR                 H1 2024  H1 2025       %    Mio      Q2      Q2
                                                      EUR    2024    2025

  Umsatzerlöse            1.505,2  1.488,1  -1,1 %  -17,-   746,6   724,6
                                                        1
  Brief & Werbepost         619,0    582,7  -5,9 %  -36,-   303,5   283,2
                                                        3
  Paket & Logistik          804,9    817,0   1,5 %   12,1   402,0   398,7
  Filiale & Bank             95,7     94,5  -1,2 %   -1,2    48,4    45,8
  Corporate/Konsolidie-     -14,4     -6,1  57,7 %    8,3    -7,4    -3,1
  rung
  Sonstige betriebliche      47,8     60,1  25,6 %   12,3    24,3    28,1
  Erträge
  Materialaufwand und      -433,9   -429,5   1,0 %    4,4  -209,-  -207,-
  Aufwand für bezogene                                          6       5
  Leistungen
  Aufwand für               -23,7    -22,6   4,6 %    1,1   -12,4    -9,7
  Finanzdienstleistungen
  Personalaufwand          -692,7   -699,0  -0,9 %   -6,3  -350,-  -338,-
                                                                9       8
  Sonstige betriebliche    -196,2   -202,8  -3,4 %   -6,7   -92,4  -100,-
  Aufwendungen                                                          2
  Ergebnis aus nach der       1,3      1,9  41,3 %    0,6     0,8     0,9
  Equity-Methode
  bilanzierten
  Finanzanlagen
  Gewinn aus der              3,6      3,2   -10,6   -0,4     1,7     0,4
  Nettoposition                                  %
  monetärer Posten
  EBITDA                    211,5    199,4  -5,7 %  -12,-   108,1    97,8
                                                        1
  Abschreibungen           -105,9   -105,4   0,5 %    0,5   -54,9   -52,2
  EBIT                      105,6     94,0   -11,0  -11,-    53,2    45,6
                                                 %      6
  Brief & Werbepost          83,0     67,0   -19,3  -16,-    40,7    29,1
                                                 %      0
  Paket & Logistik           47,3     32,1   -32,1  -15,-    23,1    13,5
                                                 %      2
  Filiale & Bank             -5,3      4,7  >100 %    9,9    -2,6     5,7
  Corporate/Konsolidie-     -19,4     -9,7  49,9 %    9,7    -7,9    -2,7
  rung1
  Finanzergebnis             -1,6     -1,8   -11,3   -0,2    -2,9    -4,1
                                                 %
  Ergebnis vor              104,0     92,2   -11,3  -11,-    50,3    41,5
  Ertragsteuern                                  %      8
  Ertragsteuern             -25,5    -23,8   6,7 %    1,7   -13,5   -12,7
  Periodenergebnis           78,5     68,4   -12,8  -10,-    36,8    28,8
                                                 %      1
  Ergebnis je Aktie          1,12     0,99   -11,3  -0,1-    0,53    0,43
  (EUR)2                                         %      3

  Cashflow aus dem          185,8    158,3   -14,8  -27,-    93,2    76,9
  Ergebnis                                       %      5
  Cashflow aus              185,7     28,6   -84,6  -157-    38,7   -35,4
  Geschäftstätigkeit                             %     ,1
  CAPEX                      46,3     41,3   -10,8   -5,0    21,3    16,5
                                                 %
  Free Cashflow             154,1     29,6   -80,8  -124-    79,3   -15,6
                                                 %     ,5
  Operativer Free           147,1    160,9   9,3 %   13,7    74,8    36,2
  Cashflow3

1 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren

2 Unverwässertes Ergebnis je Aktie, bezogen auf 67.552.638 Stück Aktien

3 Free Cashflow vor Akquisitionen/Wertpapieren/Geldmarktveranlagungen, Growth CAPEX und Core Banking Assets

Wien, am 8. August 2025

AUSZÜGE AUS DEM KONZERNLAGEBERICHT H1 2025

UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL

Der Umsatzvergleich im ersten Halbjahr 2025 war geprägt von positiven Sondereffekten in 2024, wie große Wahlen in Österreich, aber auch Währungseffekte der türkischen Lira. Darüber hinaus zählte das aktuelle Halbjahr zwei Werktage weniger als der Vorjahreszeitraum.

Die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2025 lagen daher mit 1.488,1 Mio EUR um 1,1 % unter dem Niveau von 2024 und 15,8 % über 2023. In der Division Brief & Werbepost ging der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 um 5,9 % zurück (-2,6 % zu 2023), in der Division Paket & Logistik stiegen die Umsatzerlöse um 1,5 % zu 2024 (+30,0 % zu 2023) und die Division Filiale & Bank zeigte einen Umsatzrückgang von 1,2 % (+23,4 % zu 2023).

Der Anteil der Division Brief & Werbepost am Umsatz der Österreichischen Post betrug im ersten Halbjahr 2025 39,0 %. Der Divisionsumsatz in der Höhe von 582,7 Mio EUR ist geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution aber auch vom Entfall der positiven Sondereffekte des Vorjahres. Darüber hinaus ist, bedingt durch die schwächere Entwicklung in einzelnen Handelssegmenten, ein zurückhaltendes Investitionsklima und damit einhergehend geringere Werbeausgaben der Unternehmen feststellbar.

Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Anteil von 54,7 % am Konzernumsatz bzw. 817,0 Mio EUR. Die Umsatzerlöse haben sich in Österreich und in der Türkei positiv entwickelt. Im Raum Südost- und Osteuropa gab es einen Rückgang der Umsatzerlöse, zurückzuführen auf geringere Paketmengen aus dem asiatischen Raum, die im Vorjahr stark angestiegen waren. Das Geschäft in der Türkei ist nach wie vor maßgeblich von Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira beeinflusst.

Die Division Filiale & Bank erreichte im ersten Halbjahr 2025 einen Anteil am Konzernumsatz von 6,3 % bzw. 94,5 Mio EUR. Ein leichter Anstieg bei den Filialdienstleitungen konnte den Rückgang im Finanzdienstleistungsgeschäft nicht vollständig kompensieren.

Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 582,7 Mio EUR stammte im ersten Halbjahr 2025 zu 62,7 % aus dem Bereich Briefpost & Business Solutions, zu 25,9 % aus Werbepost und zu 11,3 % aus Medienpost.

Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der Umsatz mit 365,5 Mio EUR in den ersten sechs Monaten 2025 um 6,1 % unter dem Niveau des Vorjahres. Im Volumen zeigte sich weiterhin eine rückläufige Mengenentwicklung infolge der Substitution von Briefen durch elektronische Kommunikationsformen. Die klassischen Briefvolumen auf Tagesbasis in Österreich haben sich in den ersten sechs Monaten 2025 um 7 % reduziert. Das Vorjahreshalbjahr war besonders geprägt von zwei großen Wahlen in Österreich (Arbeiterkammer-, Europawahl). Die internationale Briefpost sowie auch der Bereich Business Solutions zeigten einen leichten Rückgang im Umsatz.

Die Umsatzerlöse der Werbepost verringerten sich im ersten Halbjahr 2025 um 6,0 % auf 151,2 Mio EUR. Es bestehen weiterhin ein konjunkturbedingt verhaltenes Werbegeschäft sowie strukturelle Rückgänge in bestimmten Kund*innensegmenten (z.B. Möbel- und Versandhandel). Die Anpassungen in der Preisstruktur konnten den Volumenrückgang im Umsatz nicht kompensieren.

Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von Zeitungen und Magazinen, sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,1 % auf 66,0 Mio EUR. In Summe haben sich die Werbe- und Medienpostvolumen auf Tagesbasis in den ersten sechs Monaten 2025 um 6 % gegenüber dem mit positiven Sondereffekten geprägten Vorjahreszeitraum verringert.

Der Umsatz der Division Paket & Logistik erhöhte sich im ersten Halbjahr 2025 um 1,5 % auf 817,0 Mio EUR. Vor einer Ausweisänderung von Umsatzerlösen im Bereich Logistics Solutions betrug der Anstieg 2,5 % gegenüber dem Vorjahr. Es zeigte sich ein Umsatzplus in Österreich und in der Türkei+, während der Umsatz in Südost- und Osteuropa nach dem starken Anstieg im ersten Halbjahr des Vorjahres nun rückläufig war.

Der Bereich Paket Österreich generierte im Berichtszeitraum einen Umsatzanstieg von 5,2 % auf 457,2 Mio EUR mit einem Paketmengenwachstum von 3 %.

Die Umsatzerlöse in der Türkei (Paket Türkei+) erhöhten sich um 2,6 % auf 240,6 Mio EUR im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2024 (Pakete und Dokumente +2 %) und 80,8 % zum ersten Halbjahr 2023. Die Divergenz von Inflation und Wechselkurs der türkischen Lira hatte zu einem massiven Umsatzanstieg im Jahr 2024 geführt. Der Geschäftsverlauf ist auch weiterhin stark von der Entwicklung der Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira beeinflusst.

Im Paketgeschäft in Südost- und Osteuropa (Paket CEE/SEE) gingen die Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten 2025 um 7,1 % auf 100,2 Mio EUR zurück, mit einem Mengenrückgang von 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2024 hatte ein starker Anstieg von Paketen aus Asien zu einem Volumenplus von 27 % geführt.

Die Umsatzerlöse im Bereich Logistics Solutions reduzierten sich in der aktuellen Berichtsperiode von 34,1 Mio EUR auf 26,7 Mio EUR aufgrund einer Ausweisänderung: 8,5 Mio EUR an Umsatzerlösen wurden in die Interne Leistungsverrechnung umgegliedert.

Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank verringerten sich in den ersten sechs Monaten 2025 um 1,2 % auf 94,5 Mio EUR und bestanden zu 77,5 % aus Erträgen aus Finanzdienstleistungen und zu 22,5 % aus Filialdienstleistungen.

Die Erträge aus Finanzdienstleistungen reduzierten sich in der aktuellen Berichtsperiode um 2,6 % auf 73,3 Mio EUR, im Wesentlichen bedingt durch den verringerten Leitzinssatz im Vergleich zum Vorjahr.

Die Filialdienstleistungen stiegen im ersten Halbjahr 2025 um 3,8 % auf 21,2 Mio EUR aufgrund inflationsbedingter Preisanpassungen im Bereich der Handelswaren.

ERGEBNISENTWICKLUNG

Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten Aufwandspositionen der Personalaufwand (47,0 %), der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen (28,9 %) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen (13,6 %). Weiters entfielen 7,1 % auf Abschreibungen und 1,5 % auf Aufwendungen für Finanzdienstleistungen.

Der Personalaufwand belief sich im ersten Halbjahr 2025 auf 699,0 Mio EUR, dies entspricht einer Erhöhung von 0,9 % bzw. 6,3 Mio EUR. Die Veränderung resultiert einerseits aus einem Anstieg der Mitarbeiter*innen im Post-Konzern sowie andererseits aus der kollektivvertraglichen Gehaltsanpassung im operativen Personalaufwand sowohl in Österreich als auch international. Der Österreichische Post-Konzern beschäftigte in den ersten sechs Monaten 2025 durch verstärkte Insourcing-Aktivitäten durchschnittlich 28.103 Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode durchschnittlich 27.803 Mitarbeiter*innen tätig waren (+1,1 %). Die nicht-operativen Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind. In den ersten sechs Monaten 2025 sind keine signifikanten Belastungen angefallen.

Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen verringerte sich um 1,0 % auf 429,5 Mio EUR. Rückgänge in den Aufwendungen waren vor allem in den Bereichen Treib- und Brennstoffe zu verzeichnen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im ersten Halbjahr 2025 auf 60,1 Mio EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen auf 202,8 Mio EUR.

Für die türkischen Tochtergesellschaften ist der Bilanzierungsstandard IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden. Dementsprechend wurden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die nicht-monetären Posten anhand des allgemeinen Preisindex angepasst (siehe Geschäftsbericht 2024, Konzernabschluss, Punkt 3.3 Hochinflation). Der Gewinn bzw. Verlust aus der Nettoposition monetärer Posten ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als eigener Posten dargestellt. Im ersten Halbjahr 2025 betrug der Gewinn aus der Nettoposition monetärer Posten 3,2 Mio EUR (-10,6 %).

Auch das Ergebnis ist 2025 von den positiven Sondereffekten im Jahr 2024 - insbesondere im ersten Halbjahr - geprägt.

Das EBITDA lag im ersten Halbjahr 2025 mit 199,4 Mio EUR um 5,7 % unter dem Vorjahreswert von 211,5 Mio EUR (+5,5 % zu 2023), das entspricht einer EBITDA-Marge von 13,4 %. Die Abschreibungen waren in den ersten sechs Monaten 2025 mit 105,4 Mio EUR um 0,5 % bzw. 0,5 Mio EUR unter dem Vorjahresniveau.

Das EBIT erreichte 94,0 Mio EUR im ersten Halbjahr 2025 nach 105,6 Mio EUR im Vorjahr (-11,0 % bzw. -1,3 % zu 2023). Die EBIT-Marge betrug 6,3 %. Das Finanzergebnis des Konzerns hat sich im ersten Halbjahr 2025 von minus 1,6 Mio EUR auf minus 1,8 Mio EUR leicht verändert.

Die Ertragssteuern verringerten sich von 25,5 Mio EUR auf 23,8 Mio EUR (+6,7 %). Das Periodenergebnis für die ersten sechs Monate 2025 betrug 68,4 Mio EUR nach 78,5 Mio EUR im ersten Halbjahr des Vorjahres (-12,8 % bzw. -13,0 % zu 2023). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 0,99 EUR nach 1,12 EUR in der Vorjahresperiode (-11,3 %).

ERGEBNIS NACH DIVISIONEN

Die Division Brief & Werbepost verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2025 ein EBIT von 67,0 Mio EUR nach 83,0 Mio EUR im Vorjahr (-19,3 %). Das reduziere Ergebnis ist auf den Mengenrückgang an Sendungen und auf die positiven Sondereffekte des Vorjahres zurückzuführen.

Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 32,1 Mio EUR im ersten Halbjahr 2025 nach 47,3 Mio EUR in der Vorjahresperiode (-32,1 %). Während in Österreich eine solide Entwicklung im Paketgeschäft zu vermerken war, waren in den internationalen Märkten der Österreichischen Post Rückgänge vom hohen Niveau des Vorjahres zu verzeichnet. In der Türkei wirkten im Vorjahr Währungseffekte positiv.

Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von 4,7 Mio EUR in den ersten sechs Monaten 2025 nach minus 5,3 Mio EUR im Jahr zuvor. Die Ergebnisverbesserung ist einerseits auf die positive Entwicklung der bank99 zurückzuführen und andererseits auf ein gutes Ergebnis im Filialgeschäft.

Das EBIT der Division Corporate (inklusive Konsolidierung und konzerninternes Umlageverfahren) veränderte sich von minus 19,4 Mio EUR auf minus 9,7 Mio EUR. Die Ergebnisverbesserung von 9,7 Mio EUR ist einerseits auf Belastungen im Vorjahr zurückzuführen, wie Rückstellungsbildungen und außerordentliche Abschreibungen und andererseits auf Portfoliobereinigungen des Immobilienvermögens im aktuellen Halbjahr. Die Division Corporate erbringt nicht-operative Dienstleistungen, wie sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und Steuerung eines Konzerns erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben den klassischen Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des Post-Arbeitsmarkts.

CASHFLOW UND BILANZ

Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte im ersten Halbjahr 2025 158,3 Mio EUR nach 185,8 Mio EUR im vergangenen Jahr (-14,8 %). Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode 28,6 Mio EUR im Vergleich zum Vorjahreswert von 185,7 Mio EUR. Hier sind als größte Effekte die Veränderungen der Core Banking Assets der bank99 in Höhe von minus 153,0 Mio EUR zu nennen, die im Vergleichszeitraum des Vorjahres 10,5 Mio EUR betrugen. Die Core Banking Assets beinhalten die Veränderung der Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen und Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen exklusive der Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und Guthaben bei Zentralbanken und fassen somit das Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der bank99 zusammen. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking Assets belief sich im ersten Halbjahr 2025 auf 181,6 Mio EUR nach 175,2 Mio EUR im Vorjahr.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in den ersten sechs Monaten 2025 auf 1,0 Mio EUR nach minus 31,6 Mio EUR in der Vorjahresperiode. Die Ausgaben für den Erwerb von Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (CAPEX) betrugen in der aktuellen Berichtsperiode 41,3 Mio EUR.

Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative Free Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 160,9 Mio EUR im Vergleich zu 147,1 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Anstieg inkludiert auch einen positiven Steuereffekt aus einer Vorperiode.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erreichte in den ersten sechs Monaten 2025 minus 172,6 Mio EUR nach minus 126,4 Mio EUR im Vorjahr.

Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme der Österreichischen Post zum 30. Juni 2025 von 6,2 Mrd EUR hat sich seit dem Einbezug der bank99 im Jahr 2020 deutlich ausgeweitet. Aktivseitig bildeten Sachanlagen in der Höhe von 1.357,6 Mio EUR eine der größten Bilanzpositionen und inkludierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen von 370,4 Mio EUR. Zudem gab es immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben, die per 30. Juni 2025 mit 152,8 Mio EUR ausgewiesen sind. In der Bilanz sind Forderungen in Höhe von 478,7 Mio EUR ausgewiesen, die kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 366,3 Mio EUR enthalten. Andere finanzielle Vermögenswerte lagen zum 30. Juni 2025 bei 17,3 Mio EUR. Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen betrugen per Ende des ersten Halbjahres 2025 3.960,5 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit der bank99.

Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des Österreichischen Post-Konzerns zum 30. Juni 2025 bei 698,8 Mio EUR (Eigenkapitalquote von 11,2 %). Die Logistik-Eigenkapitalquote (Eigenkapital zu Gesamtkapital ohne finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen) betrug per Ende Juni 2025 28 %. Die Rückstellungen lagen mit Ende der Berichtsperiode bei 519,3 Mio EUR, die anderen finanziellen Verbindlichkeiten beliefen sich auf 651,2 Mio EUR und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstiges betrugen 621,8 Mio EUR. Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 3.735,0 Mio EUR resultierten aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).

AUSBLICK 2025

Die Trends im internationalen Brief- und Paketgeschäft haben sich vor dem Hintergrund der konjunkturellen Unsicherheiten verstärkt. Kostendruck und Digitalisierung bei privaten und öffentlichen Kund*innengruppen führen zu rückläufigen Brief- und Werbemengen.

Gleichzeitig ist das Wachstum in vielen Paketmärkten geprägt durch Wachstum im E-Commerce, aber auch durch veränderte Kaufkraft und zurückhaltendem Konsum. Geringeres Wachstum, anhaltende Inflation und globale Handelskonflikte tragen zu dieser Verunsicherung der Konsument*innen bei.

Umsatzerlöse 2025

Der starke Umsatzanstieg von 13,9 % im Jahr 2024 war geprägt von positiven Sondereffekten wie zahlreichen Wahlen in Österreich und Währungseffekten durch die türkische Lira. Für 2025 wird ein Umsatz am Niveau des Vorjahres angepeilt. Das rückläufige Briefgeschäft kann durch Wachstum in den Paketmärkten kompensiert werden, unter der Voraussetzung, dass internationale Handelskonflikte, geringere Wirtschaftsimpulse oder regulatorische Maßnahmen das Konsumverhalten nicht signifikant beeinträchtigen. Einen Einfluss auf die Konzernumsatzerlöse hat auch die Wechselkursentwicklung der türkischen Lira in der Bandbreite von ±3 % des Umsatzes.

In der Division Brief & Werbepost ist aufgrund der beschriebenen Rahmenbedingungen und nach den positiven Sondereffekten durch zahlreiche Wahlen im Vorjahr mit einem Umsatzrückgang zu rechnen. Der Basistrend sinkender Volumen in der klassischen Briefpost durch verstärkte Digitalisierung setzt sich fort. Auch in der Werbe- und Medienpost wird aufgrund geringer konjunktureller Impulse mit einem Rückgang gerechnet.

In der Division Paket & Logistik ist bei stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von einem weiteren Wachstum auszugehen. Der Umsatzzuwachs ist abhängig einerseits von einem Anstieg der internationalen Handelsströme und andererseits von der Inflation und Währungsentwicklung in der Türkei.

In der Division Filiale & Bank ist im Geschäftsjahr 2025 auf Basis eines leicht sinkenden Zinsumfelds mit einem Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres zu rechnen.

Ergebnis 2025

Vor dem Hintergrund herausfordernder Rahmenbedingungen im Brief- und Paketmarkt gilt es, die angestrebte Stabilität der Österreichischen Post sicherzustellen. Dabei stehen Vertriebsimpulse und ergebnissichernde Maßnahmen im Mittelpunkt des operativen Handelns. Das angepeilte Ziel bleibt weiterhin aufrecht, ein Ergebnis (EBIT) im Jahr 2025 in der Größenordnung von 200 Mio EUR zu erreichen.

Investitionen 2025

Basierend auf dem durchschnittlichen Investitionsbedarf der vergangenen Jahre werden die erforderlichen Investitionen (CAPEX) für das Jahr 2025 voraussichtlich zwischen 150 Mio EUR und 160MioEUR liegen. Dies umfasst Ersatzinvestitionen und Investitionen zur Dekarbonisierung der Logistik sowie Wachstumsinvestitionen. Mit der Finalisierung der Kapazitätserweiterung in Österreich ebenso wie dem zunehmenden Fokus auf Wachstum in Südost- und Osteuropa sowie der Türkei setzt das Unternehmen klare Impulse für die Zukunft. Ein weiterer zentraler Schwerpunkt liegt auf der schrittweisen Umstellung der Zustellflotte auf E-Mobilität in Österreich. Die vollständige Transformation der Österreichischen Post hin zu einer CO-freien Logistik auf der letzten Meile soll bis spätestens 2030 abgeschlossen sein.

RÜCKFRAGEHINWEIS Österreichische Post AG Harald Österreichische Post AG Hagenauer, Leitung Investor Relations Presse-Team Tel.: +43 (0) Tel.: +43 (0) 57767-30400 57767-32010 presse@post.at investor@post.at

08.08.2025 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS Group. www.eqs.com

   Sprache:        Deutsch
   Unternehmen:    Österreichische Post AG
                   Rochusplatz 1
                   1030 Wien
                   Österreich
   Telefon:        +43 577 67 - 30400
   E-Mail:         investor@post.at
   Internet:       www.post.at
   ISIN:           AT0000APOST4
   WKN:            A0JML5
   Börsen:         Wiener Börse (Amtlicher Handel)
   EQS News ID:    2180376

Ende der Mitteilung EQS News-Service

2180376 08.08.2025 CET/CEST

 ISIN  AT0000APOST4

AXC0046 2025-08-08/07:30

Relevante Links: Österreichische Post AG

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.