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US-Zölle - Feuerwehrausrüster Rosenbauer nur gering betroffen / Dank eigener Produktion in den USA - Umsatz im Halbjahr gestiegen, Verlust aufgrund Sondereffekten ebenso höher - Optimistischer Ausblick

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Der börsennotierte Feuerwehrausrüster Rosenbauer erwartet nach Inkrafttreten der neuen US-Zölle keine gravierenden Folgen für das Unternehmen. So decken die drei Standorte in den USA die Produktion für den lokalen Markt ab, aus Europa werden nur wenige Bestandteile in das Land importiert. Auf das Geschäft in Europa dürften sich die Zölle daher "praktisch kaum auswirken", sagte Rosenbauer-Chef Robert Ottel am Freitag bei der Präsentation der Halbjahreszahlen.

Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik bestehen für das Unternehmen mit Sitz in Leonding in Oberösterreich dennoch. "Was wir sehen werden, ist, dass das Kostenniveau für die Materialien in den USA steigen wird." Außerdem erwartet Ottel eine Zurückhaltung unter von Rosenbauer belieferten kanadischen Importeuren, denen es aufgrund des unklaren Kurses der US-Administration schlicht an Planungssicherheit fehle.

Mehr Umsatz, größerer Verlust

Mit den Ergebnissen des ersten Halbjahres 2025 zeigte sich der Unternehmenschef trotz einer Ausweitung des Periodenverlusts auf minus 18,7 Mio. Euro - in der Vorjahresperiode war ein Minus von 5,2 Mio. Euro verbucht worden - zufrieden. Die Erlöse kletterten dank höherer Fahrzeugauslieferungen um 13,1 Prozent auf 604,7 Mio. Euro, die Einbußen wiederum seien auf einmalige Sonderbelastungen zurückzuführen. Rechne man diese aus dem Ergebnis heraus, stehe das Unternehmen sehr gut da, betonte Ottel.

Bei den Sondereffekten handle es sich um Kostenbelastungen im Zusammenhang mit einer Fahrzeugauslieferung in den USA sowie um eine Abschreibung bei der Rosenbauer Brandschutz Deutschland. Dort habe man aufgrund "deutlicher Budgetabweichungen" eine Wertminderung von 4,1 Mio. Euro vornehmen müssen. Überlegungen, den Geschäftsbereich zu veräußern, gebe es allerdings nicht, so der Manager.

Firmenchef sieht stabile Eigentümerstruktur

Nach dem Einstieg des Robau-Konsortiums rund um den Red Bull-Erben Mark Mateschitz, den Industriellen Stefan Pierer sowie zwei der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich zuzuordnende Firmen sieht Ottel wieder Ruhe bei dem Konzern einkehren. Die Eigentümer erachte er mittlerweile als "stabil", zumal es keine Hinweise gebe, "dass es zu weiteren Zu- oder Verkäufen" seitens des Konsortiums kommen werde, das derzeit 55 Prozent der Anteile an Rosenbauer hält. Im Zuge des Einstiegs wurden im April Chefetage und Aufsichtsrat neu besetzt, offen ist nur noch die Bestellung eines neuen Finanzvorstands, dessen Suche derzeit noch andauere, meinte Ottel.

Rosenbauer blickt zuversichtlich in die Zukunft

Für die Zukunft gibt sich Rosenbauer auch dank eines Rekordwerts beim Auftragsbestand zuversichtlich. Sollten keine unerwarteten negativen Effekte durch die Zolldiskussion in den USA eintreten, rechnet der Vorstand weiterhin mit Umsätzen von gut 1,5 Mrd. Euro im Gesamtjahr. Apropos USA: Dort will das Unternehmen seine Marktposition mittelfristig weiter ausbauen. Ob das über einen Kauf oder Investitionen erfolgen werde, wolle man sich "in den nächsten Monaten überlegen", so der Firmenchef.

tpo/stf/spo

 ISIN  AT0000922554
 WEB   http://www.rosenbauer.co.at

Relevante Links: Rosenbauer International AG

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