Wiener Börse (Nachmittag) - ATX steigt weiter, starke Wochenbilanz / Vortagesgewinner weiter gefragt - Österreichische Post und Rosenbauer mit negativer Reaktion auf Zahlen
Nach den deutlichen Vortagesgewinnen hat die gute Stimmung an der Wiener Börse am Freitag angehalten. Bis zum frühen Nachmittag gewann der ATX 1,06 Prozent auf 4.706 Punkte. Auf Wochensicht steuert der Leitindex auf einen kräftigen Zuwachs von über fünf Prozent zu. Der ATX Prime gewann am Freitag 0,96 Prozent auf 2.351 Zähler. Das europäische Umfeld tendierte ohne klare Richtung.
Mangels neuer Impulse hielt das Vortagesmomentum an. Am Donnerstag hatten neue Hoffnungen auf Fortschritte in den Bemühungen um einen Frieden in der Ukraine den Kursen deutlichen Auftrieb verliehen. Am Berichtstag knüpften Wienerberger, Lenzing und voestalpine mit Zuwächsen von bis zu 3,1 Prozent an die starke Vortagesentwicklung an. Noch besser entwickelten sich erneut die RBI-Titel und kletterten 4,6 Prozent hoch. Sie markierten den höchsten Kurs seit 2018.
Unter den übrigen Einzelwerten rutschten Aktien der Österreichischen Post nach Halbjahreszahlen um 3,7 Prozent ans untere Ende im prime-Segment. Betriebsergebnis (EBIT) und Umsatz des Logistikers gaben nach. Ein deutliches Plus gab es beim operativen Free Cashflow. Der Ausblick wurde bestätigt.
Rosenbauer-Papiere verloren ein Prozent. Der Feuerwehrausrüster hat im ersten Halbjahr 2025 mehr Umsatz, aber auch einen größeren Verlust verbucht. Einmalige Sonderbelastungen drückten auf das operative Ergebnis. Während Baader-Analyst Christian Obst den Oberösterreichern in einer ersten Reaktion "enttäuschende" Zahlen attestierte, bezeichnete Fabio Hölscher von Warburg Research das Zahlenwerk als "solide". Rosenbauer sollte weiterhin vom hohen Auftragsbestand und verbesserten Lieferketten profitieren, so Hölscher.
VIG gaben um zwei Prozent nach. Das Unternehmen erwägt den Kauf einer Mehrheit an der deutschen Nürnberger Beteiligungs AG, der Holdinggesellschaft der Nürnberger Versicherung.
Am Berichtstag herrschte im Versicherungssektor jedoch allgemein eine trübe Stimmung, auch UNIQA fielen um 0,9 Prozent. Schwache Vorgaben kamen vom deutschen Branchenvertreter Munich Re, bei dem die Anleger angesichts eines Preisrückgangs bei erneuerten Verträgen Gewinne mitnahmen.
Andritz stiegen um 0,4 Prozent auf 62,30 Euro. Analyst Nicolas Kneip von der Wiener Privatbank bestätigte seine Kaufempfehlung und hob sein Kursziel für die Aktien leicht auf 76,8 Euro an. Kneip lobte insbesondere den starken Auftragseingang im ersten Halbjahr.
spa/kat
ISIN AT0000999982