Metaller-KV - Gewerkschaft will keine konkrete Lohnforderung vorlegen / Metaller und Eisenbahner eröffnen die Herbstlohnrunde - Keine Nulllohnrunde erwartet
--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Gewerkschaft: Keine konkrete Lohnforderung geplant (durchgehend) ---------------------------------------------------------------------
Mit dem Start der Kollektivvertragsverhandlungen der Metallindustrie wird am Montagnachmittag die Herbstlohnrunde eröffnet. Angesichts der hohen Inflation will die Gewerkschaft die Kaufkraft sichern und schließt eine Nulllohnrunde aus, will aber zunächst keine konkrete prozentuelle Lohnforderung vorlegen. "Wir werden die Verhandlungen völlig offen gehen", sagte der Chef der Metallergewerkschaft PRO-GE, Reinhold Binder, in der Früh im Ö1-"Morgenjournal".
In den vergangenen Jahren war es üblich, dass die Gewerkschaft am ersten Tag sagt, wie viel Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung sie fordert. Allerdings scheinen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber darüber einig zu sein, dass man sich in einer schwierigen Wirtschaftslage befindet.
Ein Fünftel der Produktionsleistung verloren
"Wir haben mehr als 20 Prozent an Produktionsleistung verloren", sagte der Obmann der Metalltechnischen Industrie, Christian Knill, im ORF-Radio. Man habe es in der Branche mit steigenden Kosten zu tun und bereits 10.000 Beschäftigte abgebaut. "Unser Standort ist zu teuer und insofern gehen wir schon ganz stark davon aus, dass es heuer in den Verhandlungen um die Wettbewerbsfähigkeit geht und sozusagen um Zurückhaltung bei den Löhnen und Gehältern", so Knill. Er peilt einen Abschluss unter der "rollierenden" Inflationsrate der letzten zwölf Monate von 2,8 Prozent an. Stattdessen will er sich am Inflationsziel der EZB von 2 Prozent orientieren.
Bei den Metallern verhandeln PRO-GE-Bundesvorsitzender Reinhold Binder und - für die Angestellten - GPA-Bundesgeschäftsführer Mario Ferrari mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) für rund 190.000 Beschäftigte. Parallel dazu verhandelt im Bahnsektor die Gewerkschaft vida für etwa 55.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei 92 Unternehmen.
ivn/pro
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