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Protest vor Netanjahus Wohnhaus - 'Kein Feiertag'

TEL AVIV (dpa-AFX) - Hunderte Menschen haben am Abend des jüdischen Neujahrsfestes vor dem Wohnhaus von Regierungschef Benjamin Netanjahu an das Schicksal der 48 Geiseln im Gazastreifen erinnert. Angehörige hatten einen leeren Tisch mit den Bildern der Geiseln aufgestellt. "Wir werden keinen Feiertag ohne sie haben", hieß es in einer Stellungnahme des Forums der Familien der Geiseln. Nach israelischen Angaben von den 48 Geiseln, die in der Gewalt der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sind, mindestens 20 noch am Leben.

Das jüdische Neujahrsfest leitet die hohen Feiertage des Judentums ein, die auch eine Zeit der Einkehr und des Nachdenkens sind. Höhepunkt dieser Zeit ist der Versöhnungstag Jom Kippur.

Viki Cohen, die Mutter einer der Geiseln, sagte: "Ich hoffe so sehr, dass der Premierminister vielleicht etwas Mitgefühl empfindet, dass er Erbarmen mit unseren Lieben und mit uns hat und uns alle von diesem Kummer erlöst, von diesem Abgrund, auf den wir alle zusteuern." Anat Angrest, eine andere Mutter, sagte: "Unsere Kinder könnten schon zurück sein. Aber der Premierminister verurteilt uns, Mütter und Familien, dazu, immer wieder zu leiden. Die Feiertage müssen wir weiterhin in der Hölle verbringen."

Die Angehörigen fürchten angesichts der Ausweitung der militärischen Offensive Israels in der Stadt Gaza mehr denn je um das Leben der Geiseln und fordern Verhandlungen für ihre Freilassung. "Anstatt ihn zu retten, wurde vor einer Woche der Befehl gegeben, die Kämpfe in Gebieten zu intensivieren, in denen sich bekanntermaßen lebende Geiseln befinden, die nun als menschliche Schutzschilde dienen. Es ist Zeit, damit aufzuhören und zu sagen: "Genug!"", betonte Angrest./czy/DP/zb

AXC0020 2025-09-23/06:03

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