FRANKFURT (dpa-AFX) - Gestützt von neuen Rekorden an der Wall Street
hat auch der deutsche Aktienmarkt am Dienstag etwas Auftrieb
erhalten. Der Dax notierte am Nachmittag 0,5 Prozent
höher bei 23.635 Punkten. Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen gewann 0,4 Prozent auf 30.275 Zähler. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,7
Prozent aufwärts.
Investitionen des US-Chipkonzerns Nvidia von bis zu
100 Milliarden US-Dollar in den ChatGPT-Entwickler OpenAI trieben
die Aktien deutscher Halbleiterwerte an. Infineon
verteuerten sich um 2,7 Prozent und Aixtron um 3,9
Prozent. Unter den Nebenwerten im SDax zählten Suss
Microtec , Elmos und Siltronic
mit Gewinnen von bis zu 3,8 Prozent zu den größten
Profiteuren.
Die Papiere aus dem Volkswagen-Konzernverbund erholten
sich etwas von den deutlichen Vortagesverlusten. So stiegen die
Titel des Sportwagenbauers Porsche AG um 2,6 Prozent,
die VW-Vorzugsaktien und jene der Konzernholding Porsche SE
um jeweils 3,0 Prozent. Tags zuvor hatten die drei
Anteilsscheine unter Gewinnwarnungen gelitten und bis zu 8,2 Prozent
verloren.
Anteilsscheine von Lanxess reagierten mit einem
Kurssprung von zuletzt 7,1 Prozent auf Pläne zum Verkauf der Anteile
am Gemeinschaftsunternehmen Envalior. Der Chemiekonzern will sich
komplett von seinem Anteil an Envalior trennen. Ein Basis-Kaufpreis
von rund 1,2 Milliarden Euro sei vertraglich vereinbart.
Die Tui-Aktie verteuerte sich um 2,7 Prozent, nachdem
der Reisekonzern über die aktuelle Buchungslage informiert hatte.
Laut Bernstein-Analyst Richard Clarke ist Tui offenbar gut in die
Wintersaison gestartet. Für beide Saisonzeiten vermeldete Tui
steigende Preise und hält sich auf dieser Basis für gut
positioniert, das operative Gewinnziel für das laufende
Geschäftsjahr zu erreichen.
Die Titel der Norma Group sackten nach dem nun
vollzogenen Verkauf der Wassersparte um mehr als 10 Prozent ab. Ein
Händler sprach von Gewinnmitnahmen nach gutem Lauf, denn seit dem im
April erreichten Rekordtief von 9,07 Euro hatte sich der Kurs binnen
weniger Monate mehr als verdoppelt. Der Börsianer verwies auf die
Perspektive, dass sich der Verkauf negativ auf die operative Marge
auswirkt.
Die Anteilsscheine von Grenke profitierten von einer
Hochstufung durch die Investmentbank Oddo BHF und gewannen 4,4
Prozent an Wert. Eine höhere Effizienz dürfte ab 2026 die
Gewinndynamik des IT-Leasingspezialisten ankurbeln, schrieb Analyst
Roland Pfänder und lobte die finanzielle Solidität des
Unternehmens./edh/jha/