Aktien Europa: Positiver Wochenauftakt im Sog der Weltbörsen
Die europäischen Aktienmärkte sing
am Montag erholt in den November gestartet. Im Sog der Weltbörsen,
die von KI-Fantasie und Handelsstreit-Hoffnung angetrieben werden,
legte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zur
Mittagszeit um 0,63 Prozent auf 5.697,47 Punkte zu, nachdem es für
ihn zuletzt zwei Tage vom Rekordniveau abwärts gegangen war. Zur
Bestmarke von 5.734 Punkten bleibt er auf Tuchfühlung.
Außerhalb der Eurozone stieg der britische FTSE 100
um 0,12 Prozent auf 9.728,82 Punkte, während der Schweizer SMI
ein halbes Prozent auf 12.296,01 Punkte gewann. Zuvor
hatten am Montag auch in Asien die Börsen zugelegt. Rückenwind gab
es vor allem an Märkten wie Südkorea durch das Trendthema Künstliche
Intelligenz.
In Europa wurden am Montag ermutigende konjunkturelle
Frühindikatoren veröffentlicht. In Frankreich, Italien und Spanien
fielen industrielle Einkaufsmanagerindizes jeweils etwas besser als
erwartet aus. Auf Eurozonen-Ebene hellte sich die Stimmung etwas auf
und erreichte wie erwartet die Wachstumsschwelle. Außerdem hat sich
in der britischen Industrie die Stimmung im Oktober etwas besser als
erwartet entwickelt.
Anlegern wurden in diesem Umfeld wieder etwas mehr risikobereiter.
Dies galt vor allem für den Autosektor, dessen europäischer
Teilindex mit einem Kurssprung um 1,9 Prozent von der
Hoffnung auf einen Ausweg aus den Lieferproblemen des
Chip-Herstellers Nexperia profitierte. Chinas Regierung hatte zuvor
die Ausfuhr dringend benötigter Halbleiter in Aussicht gestellt.
Entsprechend gehörten viele Autowerte zu den Gewinnern am
europäischen Aktienmarkt. Neben den deutschen Autobauern Volkswagen
, BMW und Mercedes -Benz
fielen auf europäischer Bühne vor allem Stellantis
, Renault und der Zulieferer Valeo
positiv auf. Ihre Aktien an der Pariser Börse zogen
um bis zu 3,2 Prozent an.
An der irischen Börse profitierten die Ryanair
-Anteilsscheine zunächst nicht von einer Erhöhung der
Passagierprognose des Billigfliegers. Nach gutem Lauf machten einige
Anleger wohl erst einmal Kasse, andere fassten sich dann aber ein
Herz: Der Kurs drehte mit etwa zwei Prozent in die Gewinnzone.
In Zürich waren die Aktien von Nestle mit 1,3 Prozent
ein Profiteur einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank. Noch
deutlicher zeigte sich eine positive Einschätzung jedoch bei
Richemont , für die es an der SMI-Spitze um zwei
Prozent nach oben ging. Die britische Bank HSBC hatte dem
Luxusgüterkonzern eine Kaufempfehlung ausgesprochen.
An der Mailänder Börse machte sich bei den Anteilen des
Energieunternehmens A2A mit einem Kurssprung um 6,7
Prozent Fantasie als Profiteur des Ausbaus von Rechenzentren breit.
Dies zumindest stellte Analystin Sarah Lester von Morgan Stanley in
einer Hochstufung auf "Overweight" in Aussicht. Aus ähnlichen
Gründen setzten die Siemens-Energy-Aktien als bester EuroStoxx-Wert
ihre Rekordrally fort.
Unter Druck standen in Mailand dagegen die Campari-Aktien
, die am Montag mehr als drei Prozent
verloren./tih/mis