ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Verluste - Sorge vor zu hohen Bewertungen
Der Dax hat am Dienstag in
einem insgesamt schwächeren Börsenumfeld seinen freundlichen
Wochenauftakt nicht bestätigt. Sorgen vor zu hohen Bewertungen vor
allem im US-Technologiesektor ließen Anleger weltweit vorsichtiger
werden.
Am Nachmittag grenzte der deutsche Leitindex seine Verluste etwas
ein und folgte dem Muster der Wall Street. Es gelang ihm aber nicht,
die Marke von 24.000 Punkten zurückzuerobern. So verbuchte er zum
Handelsende ein Minus von 0,76 Prozent auf 23.949,11 Zähler.
"An der Marke von 24.000 Punkten im Dax hält sich weiterhin die
Waage zwischen Bullen und Bären", analysierte Marktexpertin
Christine Romar vom Broker CMC Markets. Darüber steige bei jedem
noch so kleinen Impuls die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen, darunter
hätten Schnäppchenjäger zuletzt oft für eine schnelle Rückkehr über
die psychologische Barriere gesorgt. Deren Geduld werde allerdings
mit jedem Rücksetzer auf die Probe gestellt.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am
Dienstag 1,37 Prozent auf 29.427,53 Punkte. Für den Leitindex der
Eurozone, den EuroStoxx 50 , ging es um 0,34 Prozent
auf 5.660,20 Zähler nach unten. Außerhalb der Euroregion schlossen
die Leitindizes in Zürich und London hingegen etwas höher. In New
York gab der Dow Jones Industrial zum europäischen
Börsenschluss moderat nach, während Technologiewerte an der Nasdaq
wesentlich stärker unter Abgabedruck gerieten.
In der Quartalsberichtssaison ging es am Dienstag für die Aktien von
Fresenius Medical Care (FMC) um 9,9 Prozent in den Keller. Der
Dialyseanbieter übertraf zwar trotz des weiter mauen US-Geschäfts
die Erwartungen. JPMorgan-Analyst David Adlington hatte schon vorab
gewarnt, eine positive Kursreaktion könnte sich wegen der Erwartung
weiterer Anteilsplatzierungen von FMC-Aktien durch die frühere
Mutter und jetzigen Großaktionär Fresenius schnell
verflüchtigen. Das anhaltend schwache Wachstum der Behandlungszahlen
im US-Markt bleibe das Hauptproblem, hieß es von der Citigroup.
Beim Bausoftware-Hersteller Nemetschek wogen für die
Anleger die nur beibehaltenen Jahresziele und das geringe Wachstum
der Mediensparte schwerer als positiv bewertete Quartalszahlen: Die
Aktien sanken um 1,7 Prozent.
Die Papiere von Nordex schlossen nach einem
Zickzack-Kurs unverändert. Die nach dem dritten Quartal erhöhte
operative Margenprognose des Windturbinenherstellers sei ein
potenzieller positiver Impuls für das vierte Quartal, schrieb
Analyst Leon Mühlenbruch von MWB Research.
Elmos Semiconductor gewannen 13,2 Prozent. Der auf
die Autoindustrie fokussierte Halbleiterhersteller überzeugte die
Anleger insbesondere mit einer höheren Prognose für den freien
Barmittelzufluss (FCF)./ajx/he