Am deutschen Aktienmarkt geht es zur
Wochenmitte weiter bergab. Im Sog der schwachen US-Börsen sank der
Dax zuletzt um 0,58 Prozent auf 23.809 Punkte. Damit
rückt die Marke von 24.000 Punkten, unter die er am Vortag gerutscht
war, weiter in die Ferne. "Charttechnisch bahnt sich der deutsche
Leitindex langsam aber sicher den Weg in eine größere Korrektur",
warnte Analyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,54
Prozent auf 29.270 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es um 0,5 Prozent nach unten.
Insbesondere an der US-Technologiebörse Nasdaq hatten die Sorgen der
Anleger wegen der hohen Bewertungen am Dienstag für harsche Verluste
gesorgt. In Asien stachen die erneut deutlichen Gewinnmitnahmen beim
japanischen Leitindex Nikkei 225
heraus. Die Experten der Landesbank Helaba verwiesen darauf, dass
die japanische Notenbank laut dem Protokoll zu ihrer letzten Sitzung
Argumente für eine Zinserhöhung diskutiert habe.
In Deutschland steht weiterhin die laufende Berichtssaison der
Unternehmen im Fokus. Für Dax-Schlusslicht Siemens Healthineers
ging es um 8,7 Prozent bergab. Börsianer attestierten
dem Medizintechnikkonzern auf den ersten Blick ein überwiegend
enttäuschendes Schlussquartal 2024/25. Die Ziele für den Umsatz und
mehr noch für das Ergebnis je Aktie im neuen Geschäftsjahr lägen
ebenfalls unter den Erwartungen und dürften die Aktie belasten, auch
wenn das Unternehmen üblicherweise konservativ plane, hieß es
weiter.
Ein vorsichtiger Ausblick auf das laufende Quartal drückte Qiagen
mit 3,8 Prozent ins Minus. Damit geht die jüngste
Kurskorrektur bei dem Biotech-Unternehmen weiter. Der bestätigte
Jahresausblick impliziere nun ein schwächeres Schlussquartal,
schrieb Analyst Tycho Peterson von Jefferies.
Die Aktien des Pharmawirkstoff-Entwicklers Evotec
waren mit einem Kurseinbruch von 11,4 Prozent abgeschlagenes
Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax . Der in den
ersten neun Monaten des Jahres deutlich ausgeweitete operative
Verlust wog letztlich schwerer als der anfangs positiv aufgenommene
Komplettverkauf der Biotech-Tochter JEB an Sandoz ,
der zudem nicht mehr überraschte. RBC-Analyst Charles Weston sprach
von einem klar enttäuschenden dritten Quartal.
Für Klöckner & Co. ging es um 3,9 Prozent bergab. Der
Stahlhändler verdoppelte dank höherer Absatzmengen den
Quartalsgewinn im Tagesgeschäft. Dies entsprach in etwa den
Analystenerwartungen und lag am unteren Ende der vom Vorstand
ausgegebenen Zielspanne.
Der Autobauer BMW schnitt im vergangenen Quartal wie
nach der Prognosesenkung im Oktober erwartet ab. Die am Finanzmarkt
viel beachtete operative Marge in der Autosparte stieg etwas stärker
als von Analysten erwartet. Sie wäre ohne erhöhte Einfuhrzölle in
die USA und die EU noch höher ausgefallen, hieß es von BMW. Mit plus
1,6 Prozent zählten die Aktien zu den besten Dax-Werten.
Für Fresenius ging es trotz positiver Nachrichten um
0,7 Prozent nach unten. Der Krankenhausbetreiber und
Arzneimittelkonzern berichtete über eine überraschend gute
Gewinnentwicklung im dritten Quartal und hob die Ergebnisprognose
an. Das organische Umsatzwachstum habe insbesondere von der
Arzneimittel- und Medizintechniktochter Kabi sowie von der
Krankenhaustochter Helios profitiert, schrieb Jefferies-Experte
James Vane-Tempest.
Der Technologiekonzern Kontron überzeugte derweil mit
Auftragsdaten; das reichte für ein Kursplus von 2,9 Prozent. Nach
guten Quartalszahlen und erneut angehobenen Jahresziele schwankten
die Aktien von Auto1 heftig - zuletzt stand ein Plus
von 6,7 Prozent zu Buche./gl/mis