Am deutschen Aktienmarkt geht es am Mittwoch
weiter bergab. Im Sog der schwachen US-Börsen sank der Dax
zuletzt um 0,80 Prozent auf 23.758 Punkte. Damit
rückt die Marke von 24.000 Punkten, unter die er am Vortag gerutscht
war, weiter in die Ferne. "Charttechnisch bahnt sich der deutsche
Leitindex langsam aber sicher den Weg in eine größere Korrektur",
warnte Analyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,50
Prozent auf 29.279 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es um 0,8 Prozent nach unten.
Insbesondere an der US-Technologiebörse Nasdaq hatten die Sorgen der
Anleger wegen der hohen Bewertungen am Dienstag für harsche Verluste
gesorgt, die sich noch ausweiten könnten. In Asien stachen die
erneut deutlichen Gewinnmitnahmen beim japanischen Leitindex Nikkei
225 heraus. Die Experten der
Landesbank Helaba verwiesen darauf, dass die japanische Notenbank
laut dem Protokoll zu ihrer letzten Sitzung Argumente für eine
Zinserhöhung diskutiert habe.
In Deutschland steht weiterhin die laufende Berichtssaison der
Unternehmen im Fokus. Für Dax-Schlusslicht Siemens Healthineers
ging es um 6,7 Prozent bergab. Börsianer attestierten
dem Medizintechnikkonzern ein überwiegend enttäuschendes
Schlussquartal 2024/25. Die Ziele für den Umsatz und mehr noch für
das Ergebnis je Aktie im neuen Geschäftsjahr lägen ebenfalls unter
den Erwartungen und dürften die Aktie belasten, auch wenn das
Unternehmen üblicherweise konservativ plane, hieß es weiter.
Ein vorsichtiger Ausblick auf das laufende Quartal drückte Qiagen
mit 3,8 Prozent ins Minus. Damit geht die jüngste
Kurskorrektur bei dem Biotech-Unternehmen weiter. Der bestätigte
Jahresausblick impliziere nun ein schwächeres Schlussquartal,
schrieb Analyst Tycho Peterson von Jefferies.
Die Aktien des Pharmawirkstoff-Entwicklers Evotec
waren mit einem Kurseinbruch von 10,3 Prozent abgeschlagenes
Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax . Der in den
ersten neun Monaten des Jahres deutlich ausgeweitete operative
Verlust wog letztlich schwerer als der anfangs positiv aufgenommene
Komplettverkauf der Biotech-Tochter JEB an Sandoz ,
der zudem nicht mehr überraschte. RBC-Analyst Charles Weston sprach
von einem klar enttäuschenden dritten Quartal.
Der Autobauer BMW schnitt im vergangenen Quartal wie
nach der Prognosesenkung im Oktober erwartet ab. Die am Finanzmarkt
viel beachtete operative Marge in der Autosparte stieg etwas stärker
als von Analysten erwartet. Sie wäre ohne erhöhte Einfuhrzölle in
die USA und die EU noch höher ausgefallen, hieß es von BMW. Mit plus
0,7 Prozent zählten die Aktien zu den besseren Dax-Werten.
Für Fresenius ging es trotz positiver Nachrichten um
ein Prozent nach unten. Der Krankenhausbetreiber und
Arzneimittelkonzern berichtete über eine überraschend gute
Gewinnentwicklung im dritten Quartal und hob die Ergebnisprognose
an.
Der Technologiekonzern Kontron überzeugte derweil mit
Auftragsdaten; das reichte für ein Kursplus von 3,4 Prozent. Nach
guten Quartalszahlen und erneut angehobenen Jahreszielen schwankten
die Aktien von Auto1 heftig - zuletzt stand ein Plus
von 1,2 Prozent zu Buche.
Bei schon zuletzt gefragten MDax-Spitzenreiter Aixtron
konnten sich die Anleger über ein Kursplus von 7
Prozent auf 16,81 Euro sowie den höchsten Aktienkurs seit September
2024 freuen. Analyst Rohan Bahl von der britischen Bank Barclays hob
das Kursziel deutlich an auf nun 20 Euro und stufte die Aktie auf
"Overweight" hoch. Chips zum Management der für Künstliche
Intelligenz (KI) benötigten Energie könnten zur aufregenden
Wachstumsstory für den Halbleiterausrüster werden, so seine
Begründung./gl/stk