Deutsche Börse-News: "Immer noch viele Gold- und Silber-Enthusiasten" (ETFs)
Trotz immer neuer Hochs: Gold- und Silber-ETCs und Minen-ETFs bleiben extrem beliebt. Sorgen um eine KI-Blase führen aber zu Gewinnmitnahmen bei Tech-ETFs.
23. Dezember 2025. FRANKFURT (Deutsche Börse). Auch in den letzten Handelstagen des Jahres 2025 dominieren im ETF-Handel die Käufe. "Hauptthema bleiben Edelmetalle - vorneweg Silber", berichtet Ivo Orlemann von der ICF Bank. "Wir sehen sehr viele Käufe von Edelmetall-ETCs und Minen-ETFs", erklärt auch Michael Norizin von Lang & Schwarz.
Schon seit rund einem Monat klettert der Silberpreis fast täglich
auf neue Hochs. Der Goldpreis hatte sein letztes Hoch bereits im
Oktober erreicht und schwächelte danach. Jetzt gibt es aber einen
neuen Rekord bei 4.492 US-Dollar die Feinunze. Beliebte Produkte bei
der ICF sind klassische Gold- (IE00B579F325) und Silber-ETCs
(JE00B1VS3333, "Nasdaq-ETFs jetzt eher verkauft" Im Bereich der Aktien-ETFs fällt vor allem das Interesse an Europa
auf, wie Frank Mohr von der Société Générale beobachtet, konkret an
MSCI Europe- und Stoxx Europe 600-Trackern (IE00B4K48X80). Bei
DAX-ETFs sieht es anders aus: Es gibt zwar Käufe und Verkäufe,
Produkte mit Hebel werden aber klar verkauft, ShortDAX-Indexfonds
eindeutig gekauft, etwa der von Xtrackers (LU0292106241) - beides
Zeichen für eine negative Einschätzung des deutschen Aktienindex. World-ETFs stehen laut Mohr meist auf den Einkaufslisten, allen
voran der iShares Core MSCI World (IE00B4L5Y983) und der Vanguard
FSTE All World (IE00B3RBWM25). Ebenfalls gesucht blieben S&P
500-ETFs (IE000XZSV718). "Neu ist, dass Nasdaq-Tracker tendenziell
abgegeben werden", bemerkt Mohr. Das seit einigen Monaten zu
beobachtende Interesse an Schwellenländeraktien setzt sich zudem
fort. In den Portfolios landet beispielsweise der Amundi MSCI
Emerging Markets (LU1681045370). Beliebt bei der ICF-Kundschaft
bleibt zudem der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend
Leaders (NL0011683594). Statt Tech- lieber Banken-Tracker Auch im Handel mit Branchen-ETFs zeigt sich Mohr zufolge die Skepsis
gegenüber US-Tech-Werten. Diese machten zwar weiter den größten
Umsatzanteil aus, stünden aber eher auf den Abgabelisten. Beispiele:
der SPDR S&P U.S. Technology Select (IE00BWBXM948) und der Amundi
MSCI World Information Technology (LU0533033667). Bei Lang & Schwarz
geht besonders im iShares S&P 500 Information Technology Sector
(IE00B3WJKG14) viel um. Außerdem auffällig: starke Zuflüsse in Banken-ETFs. Gern gesetzt
wird Mohr zufolge auf den iShares Stoxx Europe 600 Banks
(DE000A0F5UJ7) und den Amundi Euro Stoxx Banks (LU1829219390), bei
der trading-affinen Lang & Schwarz-Kundschaft auf den WisdomTree
Euro Stoxx Banks 3x Daily Leveraged (IE00BLS09N40). Nicht mehr so
gefragt: Rüstungs-ETFs. Von Abgaben betroffen sind laut Norizin vor
allem die Favoriten von einst: der VanEck Defense (IE000YYE6WK5) und
der WisdomTree Europe Defence (IE0002Y8CX98). Beide haben seit
Oktober verloren, sich zuletzt aber stabilisiert. US-Staatsanleihen überzeugen, Kryptowährungen nicht Im Bereich der Anleihen-ETFs überzeugen Geldmarkt-Tracker weiter.
Extrem beliebt sind aktuell aber auch US-Staatsanleihen, wie Mohr
berichtet - und zwar ganz unterschiedlicher Laufzeiten. "Erstaunlich ruhig" bleibt es hingegen bei Krypto-ETNs, wie die
Händler feststellen. "Es ist nicht viel los", erklärt Norizin. Auch
Orlemann sieht kaum Geschäft. Wenn überhaupt gehandelt werde, dann
Bitcoin-Tracker wie der WisdomTree Physical Bitcoin (GB00BJYDH287).
Der Bitcoin kostet aktuell 87.400 US-Dollar, rund 30 Prozent weniger
als im Allzeithoch vom Oktober. Von Anna-Maria Borse, 23. Dezember 2025 © Deutsche Börse AG (Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG
verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und
Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.) AXC0091 2025-12-23/12:01