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Frankfurt im Eröffnungshandel unverändert

Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag nahezu unverändert in den Handel gestartet. Händler sagten, es fehle allgemein eine klare Richtung. Der Leitindex Dax gewann in den ersten Handelsminuten 0,03 Prozent auf 6.232,20 Punkte. Der M-Dax stieg um 0,05 Prozent auf 8.484,92 Punkte und für den TecDax ging es um 0,01 Prozent nach oben auf 849,28 Punkte. Die Vorgabe der US-Börsen lieferte keine Richtung: So hatten in den USA die Börsen tags zuvor ebenfalls kaum verändert geschlossen und auch der Future auf den Leitindex Dow Jones (DJIA) zeigte sich bis zum Morgen nahezu unverändert.

Gegen Mittag dürften sich die Blicke auf die Quartalszahlen von Nokia richten. Am Nachmittag könnten zudem Daten zum US-Häusermarkt den Markt bewegen, bevor nach Handelsschluss noch Zahlen von Schwergewichten wie Microsoft und American Express anstehen.

Schwächster Dax-Wert war nach Quartalszahlen der Credit Suisse die Aktie der Deutschen Bank mit minus 1,12 Prozent auf 54,70 Euro. Händler verwiesen darauf, dass bei der Schweizer Konkurrentin zwar der Neugeldzufluss deutlich übertroffen wurde, der Nettogewinn aber leicht unter der Markterwartung gelegen habe.

Die Anteilsscheine von Infineon und Siemens gaben nach Quartalsbilanzen ihrer Branchenkollegen ebenfalls nach. Trotz starker Zahlen des Chipherstellers Hynix sanken die Infineon-Aktien um 0,2 Prozent und die von Siemens nach gemischten Zahlen von ABB um 0,7 Prozent. Siemens selbst wird am kommenden Donnerstag über sein Quartal berichtet.

Der Energiekonzern Eon stoppte den Verkaufsprozess für sein italienisches Gasnetz und will es nun selbst weiter betreiben. Grund ist, dass die Gebote unter den Erwartungen geblieben waren. Die Aktie reagierte mit einem kleinen Plus von 0,27 Prozent auf 28,28 Euro. Favorit im Dax war hingegen das Papier des Pharma- und Spezialchemieunternehmens Merck mit plus 3,07 Prozent auf 63,75 Euro. Eine Hochstufung auf "Buy" durch die Deutsche Bank war der Grund. Das Schlimmste der Krise dürfte hinter dem Pharma- und Chemiekonzern liegen, schrieb Analyst Holger Blum.

Die Vorzugsaktien von Hugo Boss gaben nach Aussagen von Permira-Deutschlandchef Jörg Rockenhäuser im "Handelsblatt" um 0,63 Prozent auf 32,29 Euro nach. Rockenhäuser sagte, dass Hugo Boss derzeit nicht zum Verkauf stehe. Finanzinvestor Permira, der mehrheitlich am Bekleidungshersteller beteiligt ist, habe im vergangenen Jahr weitere 250 Millionen Euro in Boss investiert. Dies hätte er laut Rockenhäuser nicht getan, wenn es nicht Pläne gebe, die Beteiligung für weitere zwei bis drei Jahre zu halten. Ein Händler kommentierte: "Falls jemand den richtigen Preis böte, könnte Permira immer noch entscheiden, zu verkaufen. Aber mit Blick auf das Interview scheint es, als gibt es derzeit keinen solchen Käufer."

Im TecDax stiegen die Anteilsscheine von Phoenix Solar um 1,34 Prozent auf 30,25 Euro. Das Photovoltaik-Unternehmen stellte ein starkes Ergebnis für das erste Quartal in Aussicht. Die von der Bundesregierung geplante zusätzliche Absenkung der Solarförderung zur Jahresmitte habe Vorzieheffekte ausgelöst, teilte das Unternehmen bei der Vorlage seiner Bilanz für 2009 mit.

(APA)