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Strom-Aktien haben ihre Spannung verloren
Wenig Licht sehen die Anleger derzeit bei Strom-Aktien. Den Börsenaufschwung seit März 2009 haben sie jedenfalls nur unterproportional mitgemacht. Eine Tendenz, die sich nahtlos auch ins Jahr 2010 übertragen lässt: Der Gesamtmarkt liegt knapp sieben Prozent im Plus, Europas Versorgerindex von Bloomberg zehn Prozent im Minus.
Der Konjunkturaufschwung macht zyklische Unternehmen zu den Lieblingen der Börse, die mit dem frischen Konjunkturlüftchen in den Segeln ihre Gewinne deutlich steigern konnten oder sogar vom Minus ins Plus drehten - und nicht Versorger, die als stabil gelten. Eine der grossen Lehren aus der Rezession war aber, dass auch Versorger zyklischen Einflüssen unterliegen. Stottert die Wirtschaft, benötigen Industriekunden weniger Strom für die Produktion. Dies macht sich etwa bei den Preisen an den Strombörsen bemerkbar. Dazu drei Daten: Ende Juni 2008 kostete die MWh 90 Euro, im Juni 2009 waren es 50 und heuer 55 Euro. Hinzu kommt das Problem mit dem Gas. Langfristig wurden die Verträge ausgehandelt, zu Preisen, die sich am Ölpreis orientieren. Dank Flüssiggas haben wir in Europa derzeit aber ein Überangebot - man könnte Gas also günstiger kaufen, ist aber an Gazprom und Co vertraglich gebunden. E.ON etwa hat bei den Russen bereits eine Reduktion der Lieferverpflichtungen erreicht und kann jetzt billigeres Gas vom Spotmarkt beimischen, um nicht bei einzelnen Kraftwerken an die eigene Rentabilitätsgrenze zu kommen.
Ab 2013 kommen auf die Branche auch noch Mehrkosten für den Kauf von CO2-Emissionszertifikaten zu, die dann nicht mehr kostenlos zugeteilt werden. Das trifft Unternehmen wie Verbund weniger, da deren Wasserkraftwerke praktisch CO2-frei sind. Das gilt aber auch für Atomkonzerne, wie EdF oder CEZ.
Atom selbst hat dafür den Nachteil, künftig mit Sondersteuern belegt zu sein - Stichwort Deutschland. Aber selbst die "grüne" Wasserkraft ist nicht frei vom gierigen Blick leerer Staatskassen. Spanien und Finnland überlegen eine solche Steuer; Belgien will nachträglich Gewinne aus der kostenlosen Zuteilung von Emissionszertifikaten besteuern - leere Staatskassen machen einfallsreich. Dazu kommen notwendige Milliardeninvestitionen in Stromnetze, da Erneuerbare Energien eine dezentrale Produktion und damit Verteilung bedingen, während das klassische Grosskraftwerk zentrale Strukturen erlaubte. Auch deshalb sind einige Energiekonzerne dabei, ihre Netze abzustossen.
Ergo: Klare Gewinnsteigerungen werden Anleger bei RWE und Co nicht so schnell sehen. Gänzlich aussen vor sollte die Branche aber nicht gelassen werden. Denn in der Regel entwickeln sich Versorger-Aktien in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten besser, als der Rest der Börse. Dass das Konjunkturhoch bereits Geschichte ist, ist klar.
Die Aktien der Österreicher werden im Vergleich zur Branche von Analysten unterdurchschnittlich eingestuft, wobei die EVN einen Tick besser abschneidet.
Der Konjunkturaufschwung macht zyklische Unternehmen zu den Lieblingen der Börse, die mit dem frischen Konjunkturlüftchen in den Segeln ihre Gewinne deutlich steigern konnten oder sogar vom Minus ins Plus drehten - und nicht Versorger, die als stabil gelten. Eine der grossen Lehren aus der Rezession war aber, dass auch Versorger zyklischen Einflüssen unterliegen. Stottert die Wirtschaft, benötigen Industriekunden weniger Strom für die Produktion. Dies macht sich etwa bei den Preisen an den Strombörsen bemerkbar. Dazu drei Daten: Ende Juni 2008 kostete die MWh 90 Euro, im Juni 2009 waren es 50 und heuer 55 Euro. Hinzu kommt das Problem mit dem Gas. Langfristig wurden die Verträge ausgehandelt, zu Preisen, die sich am Ölpreis orientieren. Dank Flüssiggas haben wir in Europa derzeit aber ein Überangebot - man könnte Gas also günstiger kaufen, ist aber an Gazprom und Co vertraglich gebunden. E.ON etwa hat bei den Russen bereits eine Reduktion der Lieferverpflichtungen erreicht und kann jetzt billigeres Gas vom Spotmarkt beimischen, um nicht bei einzelnen Kraftwerken an die eigene Rentabilitätsgrenze zu kommen.
Ab 2013 kommen auf die Branche auch noch Mehrkosten für den Kauf von CO2-Emissionszertifikaten zu, die dann nicht mehr kostenlos zugeteilt werden. Das trifft Unternehmen wie Verbund weniger, da deren Wasserkraftwerke praktisch CO2-frei sind. Das gilt aber auch für Atomkonzerne, wie EdF oder CEZ.
Atom selbst hat dafür den Nachteil, künftig mit Sondersteuern belegt zu sein - Stichwort Deutschland. Aber selbst die "grüne" Wasserkraft ist nicht frei vom gierigen Blick leerer Staatskassen. Spanien und Finnland überlegen eine solche Steuer; Belgien will nachträglich Gewinne aus der kostenlosen Zuteilung von Emissionszertifikaten besteuern - leere Staatskassen machen einfallsreich. Dazu kommen notwendige Milliardeninvestitionen in Stromnetze, da Erneuerbare Energien eine dezentrale Produktion und damit Verteilung bedingen, während das klassische Grosskraftwerk zentrale Strukturen erlaubte. Auch deshalb sind einige Energiekonzerne dabei, ihre Netze abzustossen.
Ergo: Klare Gewinnsteigerungen werden Anleger bei RWE und Co nicht so schnell sehen. Gänzlich aussen vor sollte die Branche aber nicht gelassen werden. Denn in der Regel entwickeln sich Versorger-Aktien in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten besser, als der Rest der Börse. Dass das Konjunkturhoch bereits Geschichte ist, ist klar.
Die Aktien der Österreicher werden im Vergleich zur Branche von Analysten unterdurchschnittlich eingestuft, wobei die EVN einen Tick besser abschneidet.
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